Was hinter einem kratzenden und brennenden Rachen stecken kann und welche Mittel jetzt am besten helfen.
Hatten Sie in letzter Zeit Kontakt zu einer infizierten Person, ohne es zu wissen? Die Corona-Warn-App hilft, das zu erkennen, und soll weitere Infektionswellen verhindern.
In den letzten Wochen ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland gesunken. Doch nach wie vor gibt es keinen Impfstoff oder ein Medikament zur Behandlung von Covid-19. Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei. Nachdem es weitere Lockerungen des öffentlichen Lebens gegeben hat, ist es umso wichtiger, mögliche Neuinfektionen gering zu halten und Infektionsketten schnell zu unterbrechen. Dazu soll die Corona-Warn-App der Bundesregierung einen wichtigen Beitrag leisten.
Schnell informiert
Wer Kontakt mit einem Corona-Infizierten hatte, ohne das zu wissen, soll mit der App so schnell wie möglich darüber informiert werden. So können Betroffene, die sich eventuell angesteckt haben, frühzeitig weitere Kontakte meiden beziehungsweise sich in Quarantäne begeben. Die Corona-Warn-App soll Sie also warnen, wenn Sie mit positiv getesteten Personen Kontakt hatten. Das Ziel der App:
- Kontaktpersonen werden informiert, dass das Risiko einer Ansteckung besteht.
- Neue Infektionsketten sollen vermieden beziehungsweise schnell unterbrochen werden.
Kontakte schneller ermitteln
Die Corona-Warn-App ist eine sogenannte Tracing-App. Der englische Begriff „Tracing“ bedeutet „Verfolgung“. Dabei geht es nicht um die Verfolgung der Nutzer, sondern um die Verfolgung von Begegnungen.
Wenn Sie Kontakt mit positiv getesteten Personen hatten, werden Sie von der Tracing-App gewarnt, dass Sie sich eventuell bei der infizierten Person angesteckt haben. Der Standort und die Identität der Nutzer werden dabei nicht erfasst.
Bislang müssen die Mitarbeiter der Gesundheitsämter werden die Kontaktpersonen einer infizierten Person einzeln ermitteln. Infizierte müssen sich daran erinnern, wem sie in den letzten 14 Tagen begegnet sind. Ein sehr aufwendiger und oft unzureichender Vorgang. Viele Menschen, denen man in der Öffentlichkeit begegnete, werden dabei nicht erfasst.
Digitaler Handschlag
Die Idee hinter der Corona-Warn-App: Die meisten Menschen tragen heute ein Smartphone mit sich, das über die Bluetooth-Technologie verfügt, die für die Corona-Warn-App genutzt wird. Begegnen sich Menschen, die ein Smartphone mit der Tracing-App bei sich tragen, erkennen sich die Geräte und tauschen bestimmte Zahlenfolgen (IDs) aus. Das passiert nach dem Zufallsprinzip alle paar Minuten neu.
Erkennen sich zwei Geräte über die App, sprechen die Entwickler von einem „digitalen Handschlag“. Dieser Kontakt wird über die ID für 14 Tage gespeichert. Zusätzlich werden Zeitpunkt und Dauer des Kontakts und die Signalstärke aufgezeichnet. Diese Daten sind wichtig, um das Risiko einer Infektion zu ermitteln. Die App verschickt nur dann eine Warnung, wenn tatsächlich ein Infektionsrisiko bestand.
Keine Verpflichtung
Damit die App Nutzer über das Risiko einer Infektion warnen kann, ist es wichtig, dass Personen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden, das in der App eintragen. Die Angabe ist allerdings freiwillig.
Das soll jedoch nicht aus Versehen oder missbräuchlich geschehen. Deshalb werden die Kontakt-IDs des Smartphones erst nach erfolgter Autorisierung auf die Server hochgeladen. Die Autorisierung erfolgt über einen QR-Code, den das Testlabor vergibt, oder mit einer TAN, die der positiv getesteten Person telefonisch mitgeteilt wird.
Corona-Warn-App nutzen
Wenn Sie ein Smartphone besitzen, können Sie die Corona-Warn-App aus dem Playstore oder Apple App-Store herunterladen. Für Android-Geräte ist mindestens Version 6.0, für Apple-Geräte iOS 13.5 erforderlich. Zudem muss die Bluetooth-Funktion und mindestens 10 MB Speicherplatz vorhanden sind.
Damit die App funktioniert, ist es wichtig, dass die Bluetooth-Funktion am Smartphone immer eingeschaltet ist. Andere Geräte wie Kopfhörer, für die Bluetooth benötigt wird, können Sie weiter verwenden. Zudem muss in der Corona-Warn-App die „Risiko-Ermittlung“ eingeschaltet sein. Weitere Infos zur Anwendung finden Sie auf der Seite der Bundesregierung.
Was tun bei Warnung?
Eine Warnung bedeutet erst mal nur, dass Sie Kontakt zu einer positiv getesteten Person hatten, während diese wahrscheinlich ansteckend war. Es bedeutet nicht, dass Sie sich angesteckt haben, es besteht jedoch das Risiko.
Wenn Sie eine Warnung erhalten, sind Sie nicht verpflichtet, zu Hause zu bleiben oder die Warnung zum Beispiel der Gesundheitsbehörde zu melden.
Bei einer Warnmitteilung sollten Sie sich jedoch besonders umsichtig verhalten und, wenn möglich, in häusliche Quarantäne begeben. Sie haben dann keinen automatischen Anspruch auf einen Corona-Test. Ob der sinnvoll ist, sollten Sie mit dem Hausarzt besprechen.
Keine Kontrolle durch die App
Die Corona-Warn-App erfasst nicht, wo Sie sich aufhalten, und kontrolliert nicht, ob Sie Kontaktbeschränkungen oder eine Quarantäne einhalten. Auch dann nicht, wenn Sie mit einer infizierten Person in Kontakt waren. Die App informiert ausschließlich schnell über eine mögliche Infektion.
Funktioniert die App im Ausland?
Smartphones mit der Corona-Warn-App können sich auch im Ausland untereinander austauschen. Eine Warnung ist aber nicht möglich. Im Ausland kann man autorisierte Apps des jeweiligen Landes herunterladen und nutzen.
Wie steht’s um den Datenschutz?
Die App erfasst keine Daten, die Rückschlüsse auf die Identität oder die Gesundheit des Nutzers geben. Damit über die App keine Rückverfolgung auf die Identität eines infizierten Nutzers möglich ist, werden die Daten stark pseudonymisiert. Das Smartphone generiert also einen bestimmten Zahlenwert nach dem Zufallsprinzip, der sich alle paar Minuten automatisch ändert (temporäre ID). Rückschlüsse auf eine Person sind damit weitestgehend ausgeschlossen. Das Infektionsrisiko wird ausschließlich auf dem Smartphone ermittelt und nur in der App gespeichert. Die Daten werden nicht andere, zum Beispiel das Robert Koch-Institut, Apple oder Google, weitergegeben.
Unterschied zur Datenspende-App
Die Corona-Datenspende-App ist keine Tracing-App, sie soll also keine Kontaktpersonen ermitteln. Sie gibt keine Warnung, wenn Sie mit einem erkrankten Nutzer Kontakt hatten. Die Corona-Datenspende-App ist eine Anwendung für Smartwatches und Fitnesstracker. Sie übermittelt bestimmte Vitaldaten wie den Puls, die bei Atemwegserkrankungen verändert sein können. Mit diesen Daten kann die Verbreitung des Coronavirus anhand der Postleitzahl auf einer Karte sichtbar gemacht werden.
Masken regelmäßig wechseln
Denken Sie daran, Einwegmasken nach dem Tragen im Restmüll zu entsorgen und Alltagsmasken regelmäßig zu reinigen. Berühren Sie die Masken nur mit sauberen Händen und möglichst nur an den Bändern, damit sich keine Bakterien und Pilze darauf ansiedeln.
Bernhard Ebbert,