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Folsäure in der Schwangerschaft
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Symbolbild

Folsäure ist für Frauen mit Kinderwunsch und in der Schwangerschaft ein tägliches Must-have. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum B-Vitamin.

Folsäure spielt in unserem Körper bei Wachstumsprozessen, Zellteilung und der Bildung neuer Zellen, wie zum Beispiel Blutzellen, eine große Rolle. In der Schwangerschaft hat es eine ganz besondere Bedeutung: Das B-Vitamin senkt das Risiko von Fehlbildungen beim Ungeborenen.

Was kann Folsäure?

Folsäure wird bei der Zellteilung und der Entwicklung des Gehirns und des Rückenmarks benötigt. Ein Folsäuremangel in der Frühschwangerschaft kann deshalb schwere Folgen haben: Fehlentwicklungen wie ein „offener Rücken“ oder die „Hasenscharte“ (Lippen-Kiefer-Gaumenspalte) entstehen zwischen dem 22. und 28. Schwangerschaftstag, wenn dem Körper zu wenig Folsäure zur Verfügung steht. In diesem Zeitraum wissen die meisten Frauen aber noch gar nicht, dass sie schwanger sind. Kinder mit dieser Diagnose sind oft schwerbehindert und im schlimmsten Fall nicht überlebensfähig.

Auch in der weiteren Schwangerschaft ist Folsäure wichtig, da es für das Wachstum des Kindes und für den vermehrten Blutbedarf von Mutter und Kind nötig ist. Bei Mangel drohen vermindertes Geburtsgewicht, Plazentaablösung und Frühgeburt.

Folsäure richtig dosieren

Mediziner raten Frauen, die schwanger werden wollen, schon frühzeitig mit der Einnahme von Folsäure-Tabletten zu beginnen: Sobald der Kinderwunsch besteht, sollten es 800 Mikrogramm am Tag sein. Am besten schon vier Wochen vor Beginn einer Schwangerschaft. Die Tabletten sollten durchgehend bis zum Ende der 12. Schwangerschaftswoche eingenommen werden, danach werden bis zum Ende der Schwangerschaft und in der Stillzeit 400 Mikrogramm eingenommen.

Folsäure in Lebensmitteln

Eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse sind die Standardtipps, wenn es um die Ernährung werdender Mamas geht. Für die Versorgung mit Folsäure reicht das leider nicht aus. Deshalb ist es wichtig, zusätzlich mit Tabletten vorzusorgen. Das sollte Sie aber nicht davon abhalten, zu Lebensmitteln zu greifen, die reich an Folsäure sind. Dazu zählen:

  • Vollkornprodukte wie Vollkornbrot oder zuckerfreies Müsli
  • Spinat
  • Feldsalat
  • Brokkoli
  • Spargel
  • Rosenkohl
  • Blumenkohl
  • Tomaten
  • Paprika
  • Milch und Milchprodukte

Folsäure ist licht- und hitzeempfindlich und kann durch zu langes Lagern oder beim Kochen zerstört werden, deshalb sollte Gemüse frisch und nur schonend zubereitet werden.

Fragen rund um Folsäure

Viele Frauen sind unsicher, ob die Einnahme von Folsäure-Tabletten vor oder während der Schwangerschaft nötig ist oder sogar schaden kann. Hier die wichtigsten Antworten:

Bei einer einmaligen doppelten Einnahme passiert normalerweise nichts. Da die Folsäure wasserlöslich ist, sind Überdosierungen sehr selten. Manchen schwangeren Frauen wird in bestimmten Fällen vom Frauenarzt sogar die 10-fache Menge zur Einnahme empfohlen.
Nehmen Sie die Folsäure-Tabletten auf nüchternen Magen ein. Dadurch kann der Körper sie zu fast 100 Prozent verwerten. Wichtig: ausreichend dazu trinken!
Manche Frauen leiden auch an einem speziellen Enzymdefekt, der verhindert, dass die aufgenommene Folsäure im Körper in die aktive Form, das Methylfolat, umgewandelt wird. Hier helfen Präparate mit 5-Methylfolat, das der Körper direkt verwerten kann. Da keine Frau wissen kann, ob sie diesen Defekt hat, sollte sie vorsorglich darauf achten, dass Sie Methylfolat einnimmt. Entsprechende Präparate erhalten Sie in Ihrer Apotheke.

Noch mehr Fragen und Antworten zu Folsäure finden Sie bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).

Folsäure auf für Nicht-Schwangere wichtig

Laut einer amerikanischen Studie kann Folsäure bei Erwachsenen das Risiko für Schlaganfall und Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Der Bedarf an Folsäure liegt bei 300 bis 400 Mikrogramm. Über die tägliche Nahrung werden nur etwa 250 Mikrogramm Folsäure aufgenommen. Deshalb sollten auch Nicht-Schwangere Folsäure mit einem Vitaminpräparat ergänzen.

Bernhard Ebbert,

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